Seite drucken

Krippen, Kitas & Kindertagespflege: Kinder in den ersten drei Lebensjahren

Wintersemster 2010/11 // Uni Gießen
Die Ringvorlesung richtet sich an Fachkräfte von Kindertagesstätten, Personen, die mit Kindern unter drei Jahren arbeiten, Studierende der Hochschulen und Fachschulen, Eltern und alle an dem Thema Interessierte. Die Teilnahme an den Vorträgen ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Hedi Friedrich, Dipl.-Psycholgin Frankfurt

Die Bedeutung der Beziehungsgestaltung zu Kindern in der Krippe

Termin: 02.11.2010

Kinder können schon ganz früh intensive Beziehungen und Bindungen zu betreuenden Personen aufbauen, wenn diese verlässlich für sie da sind, einfühlsam auf ihre Bedürfnisse reagieren und ihnen Schutz und Geborgenheit geben. Was Kinder hier erfahren, bestimmt ihr Bild von sich und der Welt wesentlich. Dabei gibt es keine Patentlösungen, sondern viele Möglichkeiten und Chancen für die Erwachsenen, sich zusammen mit Kindern zu entwickeln. Beziehung ist immer erlebter Austausch, der in jedem Moment der Begegnung gelinden oder misslingen kann. Welche Bedeutung eine tragfähige Beziehung für die Entwicklung von Kindern hat und wie sich diese aufbauen und gestalten lassen, ist Thema des Abends.

Hedi Friedrich
Psychologische- und Kinder- u. Jugendlichen Psychotherapeutin studierte Psychologie und Pädagogik in Heidelberg und arbeitete als wiss. Mitarbeiterin 3 Jahre in einem Forschungsprojekt zur Entwicklungspsychologie. Seit 1978 in freier Praxis in Frankfurt tätig.
Schwerpunkte: Psychotherapeutische Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, Team- und Einzelsupervision für soziale und pädagogische Einrichtungen, Fortbildungen im Auftrag verschiedener Einrichtungen der Erwachsenenbildung.

 

Cornelia Schneider, frühLernwerk Hamburg

Bildungs- und Lerngeschichten für Kinder in den ersten drei Lebensjahren

Termin: 16.11.2010

Kompetenzen für das Entdecken der Lernleidenschaften und für die Begleitung der Jüngsten

Kinder kommen mit Grundfähigkeiten und einer starken Motivation zum Lernen auf die Welt. Bildungs- und Lerngeschichten sind ein ressourcen-, prozess- und dialogorientierter Ansatz aus Neuseeland, die Bildungsinteressen und -wege der Kinder zu entdecken und ihnen auch widerzuspiegeln. Um mit Kindern, die selbst noch nicht oder nur in Anfängen mit Worten kommunizieren, in Dialog über ihre Lernleidenschaft(en) zu kommen, braucht es besondere Kompetenzen des Verstehens und Begleitens. Anhand von Beispielen wird verdeutlicht, was Feinfühligkeit in Bezug auf das Erforschen der Welt von Kindern in den ersten drei Jahren bedeuten kann und erfordert.

 

Dr. Astrid Kerl-Wienecke, DJI München

Kindertagespflege - besondere Anforderungen in der Zusammenarbeit mit Eltern

Termin: 30.11.2010

Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist ein wichtiger Faktor für gute Bildung, Erziehung und Betreuung für Kinder in Kindertagespflege. Zugleich sollte sie pädagogisches Konzept der Tagespflegeperson sein. Die grundsätzliche Übereinstimmung in den Zielen und Werten von Tagespflegeperson und Eltern sowie die beiderseitige Akzeptanz fördert die Entwicklung des Kindes. Der Vortrag geht u.a. der Frage nach,  über welche Kompetenzen Tagespflegepersonen verfügen sollten, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit  umsetzen zu  können.

 

Wiebke Gericke, babySignal Hamburg

Gebärden mit Kleinkindern - eine Methode für die frühe Sprachförderung hörender Kinder?

Termin: 14.12.2010

Auf dem Weg zum Sprechen lernen können sich Babys und Kleinkinder bereits durch Handzeichen (Gebärden) konkret mitteilen. Diese Gebärden mit Babys können für hörende Kinder im Kita-Alltag eine Bereicherung  für die frühe Verständigung sein. Anhand von Erfahrungen aus der Praxis, stellt Gründerin Wiebke Gericke (babySignal) das Konzept vor. Praxisbeispiele: Bücher lesen und Gebärden, Gebärden für den Tagesablauf, Gebärden für Gefühle.  Das Konzept ist ebenfalls für die Arbeit mit mehrsprachigen älteren Kindern interessant.

 

Barbara Huhn, Frankfurt

Früh übt sich, wer frei spielen darf!

Termin: 14.12.2010

Emmi Pikler`s Konzept und Plädoyer für ein selbstbestimmtes Spiel in der frühen Kindheit

Der Vortrag verdeutlicht mithilfe von Beispielen aus der Praxis den Einfluss des freien Spiels auf das Selbst-und Wohlempfinden von kleinen Kindern und seine Auswirkungen auf frühe soziale und kognitive Lernprozesse.

 

Beate Andres, infans Berlin

Die ersten Tage: Eingewöhnung als Beziehungsaufgabe

Termin: 01.02.2011

Die Einbeziehung der Eltern gehört unabdingbar zu einer gelungenen Eingewöhnung von Kindern unter drei Jahren und stellt ein wesentliches Qualitätsmerkmal einer guten Kindertagesbetreuung dar. Ausgehend von den frühen Bindungen des Kindes wird an den Schritten des infans-Eingewöhnungsmodells aufgezeigt, wie das Team einer Kindertagesstätte gemeinsam mit den Eltern den Übergang des Kindes in eine erweiterte Lebenswelt und den Aufbau tragfähiger Beziehungen zu den Erzieherinnen unterstützen kann, was organisatorisch und fachlich zu bedenken ist und wann das Einfühlungsvermögen der Erzieherinnen besonders gefordert ist.

 
Netzwerk Elementarbildung
Stand: © 15.04.2025 06:25:34
URL dieses Dokuments: http://netzwerk-elementarbildung.de/index.php?MID=10