Kooperationsveranstaltung:
Phantastischen Bibliothek Wetzlar
Karl Kübel Stiftung
Kompetenznetzwerk Elementarbildung Hessen
Vortragsreihe und Praxisworkshops
Phantastischen Bibliothek Wetzlar
Karl Kübel Stiftung
Kompetenznetzwerk Elementarbildung Hessen
Literacy im Kindergarten - Lernen mit Echtzeug
Literacy bedeutet viel mehr als Lesen und Schreiben, es heißt verstehen, erfassen und Sinn geben. Dazu gehört der Umgang mit Büchern, Zeitungstexten, Bildern, Symbolen und Zeichen, die unterschiedliche Realitäten und gesellschaftliche Konventionen und Traditionen erschließen. Bilderbücher für jüngste Kinder verniedlichen oft die Welt. Die Geschichten, die sie erzählen, enden in der Regel gut und lassen wenig Fragen offen. Kinder können aber mit guter Begleitung schon sehr früh auch mit schwierigen Themen umgehen und sind begeistert, wenn sie selber eine Geschichte weitererzählen, aufschreiben oder malen dürfen.
Der Umgang mit Zeitung beschränkt sich in Kitas of das Basteln. Kinder interessieren sich aber auch dafür, was Erwachsene jeden Tag lesen.
Im Workshop geht es darum, wie bei Kinder über das Medium Buchstaben und Symbole Interesse an Gesellschaft, Politik, Umwelt, lokalen Ereignissen geweckt werden kann, welcheszur Allgemeinbildung führt.
Vortrag: Mittwoch, 31.Oktober 2012, 18:00 Uhr, JLU Gießen, Karl-Glöckner-Str. 21, Haus B, Hörsaal 030, 35394 Gießen
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, wir bitten um eine Gastbeitrag in Höhe von 1,00 Euro
Workshop nach Anmeldung Donnerstag, 1. November 2012 von 15:00 - 18:00 Uhr, Phantastische Bibliothek Wetzlar
Daniala Kobelt Neuhaus, lic. phil., Dipl. Heilpäd., TQM-Auditorin, Expertin für den Situationsansatz und Vorstandsmitglied der Karl Kübel Stiftung. Aktuelle Schwerpunktthemen sind die Arbeit mit Bildungs- und Erziehungsplänen, frühe Bildung für Kinder, Qualitätsmanagement, Pädagogik der Vielfalt und Resilienzentwicklung von Kindern und Familien. Sie engagiert sich durch ihre Arbeit bei der KK-Stiftung und durch Vorträge, Forschung und Lehre an Fachhochschulen für die Belange von Familien, für die Verbesserung der Bildungs- und Entwicklungschancen für alle Kinder und für eine ko-konstruktive Ausbildung von Fachkräften im sozialpädagogischen Bereich.
Die Dinge: Expeditionen zu den Gegenständen des täglichen Lebens
Vortrag mit Filmsequenzen : Mittwoch, 28. November 2012, 18:00 Uhr, JLU Gießen, Karl-Glöckner-Str. 21, Haus A, Audimax, 35394 Gießen
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, wir bitten um eine Gastbeitrag in Höhe von 1,00 Euro
"Je mehr man von der Welt weiß, um so interessanter wird sie" - Kinder und Eltern öffnen die Wunderkammern des Alltags.
Wie schließen Kinder das Wissen auf, das in den Dingen, den Alltagsgegenständen steckt?
Wie helfen ihnen die Erwachsenen dabei, unwillkürlich oder bewusst, und wie können sie ihnen besser helfen?
In ihrem Vortrag wird Donata Elschenbroich, gestützt auf Sequenzen aus ihren Filmen, zeigen, wie das nahe Herangehen an die Dinge des täglichen Lebens ein Bildungserlebnis nach dem anderen
auslösen kann.
Workshop mit Filmbeispielen am Donnerstag, 29. November 2012 von 15.00 bis 18.00 Uhr, Phantastische Bibliothek Wetzlar
In den Dingen, den Alltagsgegenständen steckt das Wissen der Welt - denn die Gegenstände der Welt sind spannender als viele Spielzeuge. Sie erweitern unsere Möglichkeiten, sind uns unerlässlich, kostbar oder auch lästig, vertraut und fremd zugleich. Was liegt da näher, als sie gemeinsam mit den Kindern einmal genauer zu befragen: Wie funktioniert die Pipette, die Wäscheklammer, die Wasserwaage? Was wäre, wenn wir all diese Dinge nicht hätten?
Ganz dinglich und sinnlich erkundet Donata Elschenbroich den Alltag mit seinen „Dingen“ in Kita und Elternhaus und macht diese dadurch als Bildungsorte sicht- und erfahrbar, in denen informelles Lernen mit- und voneinander ermöglicht wird.
Dr.Donata Elschenbroichstudierte in München und London und promovierte an der Universität Bremen. Sie arbeitete viele Jahre am Deutschen Jugendinstitut München auf dem Gebiet der international vergleichenden Kindheitsforschung und gilt als Expertin für Bildung in früher Kindheit. Die Autorin von Bestsellern wie „Weltwissen der Siebenjährigen“ und „Weltwunder“ hat unter anderem auch zahlreiche Publikationen zur Kulturgeschichte der Kindheit und zu Kindheit und Erziehung in Japan veröffentlicht.
Sprache und Bewegung
Sprache und Bewegung
Das Selbstwertgefühl eines Menschen wird wesentlich von der Möglichkeit, über individuelle und gemeinsame Erfahrungen zu kommunizieren, bestimmt. Hier spielt die geistige, psychische und körperliche Beweglichkeit eine zentrale Rolle. Dabei werden jedoch solche Bereiche wie Sprache, Musik/Singen und Bewegung im traditionellen Bildungskanon voneinander getrennt. Manchmal scheinen zwischen ihnen Welten zu liegen. Diese Trennung wird aber eindeutig auf dem Rücken der Kinder ausgetragen und bewirkt Einschränkung von Lebensfreude, Lernerfolg und dem nicht nur darauf aufbauenden Selbstwertgefühl. Gerade in Kindergarten und Schule ist aber die Integration dieser drei Bereiche im o.g. Sinne unerlässlich und eine zentrale Bildungs- und Fortbildungsaufgabe. Diesem Anliegen wird sich der Workshop praktisch und theoretisch zuwenden.
Vortrag amMittwoch, 12. Dezember, 18.00 Uhr JLU Gießen, Phil.II, Haus B, 030
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, wir bitten um eine Gastbeitrag in Höhe von 1,00 Euro
Prof. Dr. Fredrik Vahle promovierte in Soziolinguistik, habililtierte sich für Kindersprache und Kinderlied und arbeitet derzeit als Dozent an der Universität Gießen.Nach einer langen Karriere als inzwischen allen Generationen bekannter Liedermacher arbeitet er in den letzten Jahren hauptsächlich an "neuen Bewegungsliedern“, d. h. solchen, die Lust auf eigene Bewegung und Beweglichkeit machen, aber auch Impulse aus anderen Bewegungskulturen und neuartigen Bewegungslehren aufnehmen. Außerdem ist Frederik Vahle in der Erzieher- und Lehrerfortbildung tätig. Hier führt er Fortbildungsworkshops für Erwachsene durch, in denen er die praktische pädagogische Arbeit mit Liedern vorführt und sie mit Reflexionen zum Thema "Sprache und Bewegung" verbindet.
Sprachliche Bildung für Kinder von 0-6 Jahren
Sprachliche Bildung für Kinder von 0-6 Jahren
Vortrag am Mittwoch, 16. Januar 2013, 18.00 Uhr, JLU Gießen, Phil. II. Haus B, 030
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, wir bitten um eine Gastbeitrag in Höhe von 1,00 Euro
Kleinkinder lernen nicht eine Sprache, wie Erwachsene eine Fremdsprache lernen, sie lernen sprechen und entdecken und erfinden Sprache dabei neu. Während Erwachsene bereits wissen, dass hinter jedem Verhalten eine Absicht steckt, dass man aus Sprechbewegungen Worte herstellen kann und dass man mit diesen Worten bei anderen etwas bewirken kann, müssen Kinder das erst herausfinden. Muttersprachentwicklung dauert lange, in komplexen Gesellschaften etwa 18 Jahre. Auf jeder Entwicklungsstufe werden die Sprachkompetenzen erweitert, entsteht etwas qualitativ Neues. Weltwissen, Beziehungswissen und Sprachwissen bereichern sich gegenseitig und wachsen miteinander. Sprachbildung ist ein komplexer und individueller Prozess. Sie umfasst viel mehr als Grammatik und Artikulation. Das macht die Beobachtung schwierig, aber auch interessant.
„Spiel ermöglichen – die beste Sprachförderung“
Absichten verstehen ist eine Kernkompetenz der Sprachentwicklung. Von Geburt an erlebt das Kind, dass wir zwischen „im Spiel“ und „in echt“ unterscheiden. Im Spiel können wir viel mehr riskieren, gefährliche oder gruselige Dinge tun, Rollen ausprobieren und Macht haben. Jede Spielform bietet deshalb für die Sprachentwicklung besondere Möglichkeiten. Im forschenden Spiel entdecken wir Materialeigenschaften und Zusammenhänge, im Bewegungsspiel setzen wir die Welt in Beziehung zu uns, so groß, so schnell, so tief, so hoch etc., im Konstruktionsspiel denken wir laut, im Symbol- und Rollenspiel erkennen wir individuelle und soziale Absichten und in den vielfältigen Sprachspielen trainieren wir Artikulation, Rhythmus, Aufmerksamkeit, Gedächtnis usw. ohne es zu merken. Gestalten wir also Sprach-Spiel-Räume für Kinder.
Dr. Anna Winner ist Psycholinguistin und Dozentin an der Fachakademie für Sozialpädagogik der Landeshauptstadt München, Lehrbeauftragte an der Hochschule für angewandte Wissenschaften FH München, Fortbildungsreferentin sowie Fachautorin.
Ihre Themenschwerpunkte umfassen Praxisforschung und Konzeptentwicklung, Sprachentwicklung, Förderung und Bildung in Kindertagesstätten, Kleinstkindpädagogik, Reggio-Pädagogik, spielzeugfreier Kindergarten und Zusammenarbeit mit Eltern.
Spracherwerb und Anbahnung von Literalität
Die Rolle literaler Praktiken in der Familie ist bekanntlich eine entscheidende Voraussetzung für Erfolg (nicht nur) in der Schule. Die literalen Praktiken in Familien sind verschieden und von vielen Faktoren und unterschiedlichen Lebenswelten abhängig. Welche Voraussetzungen bringen Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund in die Bildungsinstitutionen ein? Welche Rolle spielen diese Voraussetzungen? Welche Kooperationsmöglichkeiten mit Familien kann es geben, damit Kinder sowohl in Bildungsinstitutionen als auch in der Familie in ihren literalen Praktiken unterstützt werden können? In diesem Workshop soll auf diese Fragen eingegangen werden.
Vortrag: Mittwoch, 13. Februar 2013, 18:00 Uhr, JLU Gießen, Karl-Glöckner-Str. 21, Haus B, Hörsaal 030, 35394 Gießen
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, wir bitten um eine Gastbeitrag in Höhe von 1,00 Euro
Workshop nach Anmeldung Donnerstag, 14. Februar 2013 von 15:00 - 18:00 Uhr, Phantastische Bibliothek Wetzlar
Dr. Reyhan Kuyumcu, Dozentin an den Universitäten Kiel und Flensburg, ist in der Türkei geboren und aufgewachsen. Nach ihrem Lehramtsstudium und einer zweijährigen Arbeit als Lehrerin in der Türkei hat sie Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft in Kiel studiert. Dr. Reyhan Kuyumcu beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit Literacy bei zweisprachig aufwachsenden Kindern und damit einhergehend mit sprachlicher Frühförderung. Bekannt wurde sie durch die aktive Mitarbeit am sog. „Kieler Modell“ zusammen mit Prof. Apeltauer.